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Mehr Stil, weniger Peinlichkeit – Brillen für Teenager

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Ein emotionaler Leitfaden für Eltern, die wirklich zuhören wollen.

Die Pubertät ist eine sensible Phase. Es ist die Zeit, in der sich der Körper verändert, der Geist sich von der Kindheit entfernt und der Blick der anderen plötzlich zum Spiegel wird, in dem man sich selbst sucht. Inmitten all dessen mag das Tragen einer Brille wie ein kleines Detail erscheinen. Aber für einen Jungen oder ein Mädchen ist es alles andere als das.

Manche lehnen sie kategorisch ab, andere verstecken sie sofort nach der Schule im Rucksack, wieder andere tragen sie nur, wenn niemand hinsieht. Und oft steckt hinter diesen Gesten etwas Tieferes: die Angst, anders gesehen zu werden, an Schönheit, Spontaneität oder Akzeptanz zu verlieren.

Das ist verständlich. Eine Brille zu tragen, wenn die eigene Identität noch ein Mosaik im Entstehen ist, kann sich wie ein aufgedrängter Rahmen anfühlen.

Doch mit Feingefühl und offenem Ohr kann dieser Wandel zu einer Chance für Wachstum, Stil und Selbstbewusstsein werden.

Unwohlsein ist real. Und verdient Respekt.

Viele Eltern neigen – aus Liebe oder aus Schutzinstinkt – dazu, es zu verharmlosen: „Ist doch nicht schlimm“, „Du siehst auch mit Brille toll aus“, „Heutzutage tragen doch alle eine“.

Ehrliche Worte, gewiss. Aber oft helfen sie nicht weiter.

Denn was ein Teenager fühlt, hat nichts mit Logik zu tun. Es ist Bauch, Haut, Augen, die dem Spiegel ausweichen. Und das muss zuerst angenommen werden – bevor es „korrigiert“ werden kann.

Statt sofort zu beruhigen, versuchen wir zu hören:
„Was stört dich? Wann fühlst du dich am unwohlsten? Magst du mir davon erzählen?“

Manchmal reicht es, Raum zum Zuhören zu schaffen, um einen Ablehnungsprozess zu wenden.

Der Spiegel lügt nicht – aber er kann lächeln.

Einer der entscheidenden Momente ist die Wahl der Fassung.
Hier kann etwas Magisches geschehen – wenn man es richtig angeht.

Mit deinem Kind in ein Geschäft zu gehen und es ausprobieren, irren, lachen und sich umentscheiden zu lassen, ist ein kleines Übergangsritual. Es ist wie zu sagen: „Das ist deine Entscheidung. Ich bin hier, um dich zu begleiten.“

Eine Brille kann dich reifer, origineller, authentischer fühlen lassen. Oder einfach: sie kann dir helfen, dich selbst zu erkennen. Und wenn ein Teenager in den Spiegel schaut und sich zum ersten Mal wirklich sieht, mit dieser Brille, die sagt „Das bin ich“, dann ändert sich alles.

Es braucht keine Worte. Nur das Lächeln in den Augen.

Es gibt Alternativen (und sie mindern nicht den Wert der Brille).

In bestimmten Situationen – ein Ausflug, eine Party, ein Sportturnier, ein Nachmittag mit Freunden – möchten Jugendliche ihre Brille vielleicht ablegen. Nicht um sich zu verleugnen, sondern um sich anders, frei, leicht zu fühlen.

Tageskontaktlinsen sind eine diskrete, praktische und vor allem respektvolle Lösung. Sie bieten die Möglichkeit zur Wahl. Zu sagen: heute ja, heute nein.

Nicht als dauerhafte Alternative, sondern als Begleiter an besonderen Tagen.
Für viele Jugendliche ist allein die Option schon ein Trost.

Nicht nur schön: Brillen und Stil.

In der Welt der Teenager kann eine Brille zum Markenzeichen werden.
Ein farbiges Gestell erzählt von Kreativität. Ein minimalistisches Modell spricht von Eleganz. Eine eckige Form strahlt Stärke aus, eine runde Leichtigkeit.

Deinem Kind zu helfen, „seine“ Brille zu finden, ist wie ihm zu helfen, seine Stimme im Chor seiner Generation zu entdecken.
Und nichts ist für einen Teenager kraftvoller, als sich innerlich und äußerlich im Einklang zu fühlen.

Die kleinen Gesten, die alles verändern.

Es mag banal erscheinen, aber Eltern können viel tun, um diese Phase zu erleichtern. Es braucht keine langen Reden. Nur konsequente Gesten, wache Blicke und gemeinsame Entscheidungen.

📍 Lass ihn die Brille so aussuchen, wie ihr Schuhe für einen besonderen Anlass aussucht.
📍 Fotografiere ihn mit verschiedenen Fassungen – zuhause, in Ruhe, ohne Druck.
📍 Sprich über Brillen als Stilfrage, nicht als Notwendigkeit.
📍 Zeig ihm berühmte Menschen, Schauspieler, Sportler, die stolz Brille tragen.
📍 Wenn sie ein Mädchen ist, das sich zu schminken beginnt: Sprecht über Make-up mit Brille – nicht um sie zu verstecken, sondern um sie zu betonen.
📍 Lass ihn die Brille als Erfahrung erleben, nicht als Pflicht.

Besser sehen, besser fühlen
Am Ende dienen Brillen dazu, besser zu sehen. Aber wenn sie mit Herz und Aufmerksamkeit begleitet werden, können sie auch helfen, sich besser zu fühlen.
Sich gesehen, verstanden, begleitet fühlen.
Sich sicherer fühlen beim Lesen, Spielen, Ausgehen, Lächeln.
Sich gewachsen fühlen gegenüber einer Welt, die manchmal urteilt – aber oft auch bewundert.

Denn die wahre Stärke eines Teenagers… ist, sich selbst zu erkennen.

Und ja, es wird Tage geben, an denen die Brille auf dem Nachttisch liegen bleibt. Andere, an denen sie mit Stolz getragen wird. Wieder andere, an denen nach Kontaktlinsen gefragt wird, um sich frei zu fühlen.

All das gehört dazu.
Wir dürfen nicht erwarten, dass unsere Kinder alles sofort annehmen.
Wir müssen einfach da sein – geduldig, präsent, bereit zu erinnern: Nicht die Brille definiert sie.
Sondern wie sie lernen, in sich hineinzuschauen.

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